Heute ist für Feminist*innen weltweit der bedeutendste Tag im Jahr. Auf der ganzen Welt sind unsere Stimmen zu hören. Seite an Seite kämpfen wir gegen das Patriarchat und für ein gleichberechtigtes und freies Leben.
Würden wir uns nicht mitten in einer Pandemie befinden, könntet ihr unsere Forderungen nicht nur auf der Straße oder hier im Internet, sondern auch im Stadion hören und sehen.
Als weiblich gelesene Menschen sind wir leider immer noch viel zu häufig von Sexismus, Unterdrückung und Diskriminierung betroffen. Leider müssen wir immer wieder laut und deutlich erklären, dass wir gleichwertige Fans sind. Wir fiebern mit, wir schreien mit, wir diskutieren und spekulieren, wir analysieren, wir schimpfen, wir lachen, wir weinen, wir singen. Es gibt keinen Grund uns nicht mitzudenken oder vom Fandasein auszuschließen.
Doch nicht nur in den Kurven der Stadien ist noch einiges zu tun. Der Profifußball ist noch lange nicht da, wo er sein sollte.
Werfen wir also einen Blick auf die F95-Vereinswebsite und die dort aufgelisteten Positionen: Hier werden unter all den Männern in Positionen des Vorstandes, Aufsichts- und Ehrenrates gerade einmal zwei Frauen namentlich aufgeführt. Es hätte uns somit nicht überraschen sollen, dass der gemeinsam mit Fans geplante Aktionsspieltag zum gestrigen Heimspiel vom Verein abgelehnt wurde. Wir haben uns natürlich gefragt, warum das Thema auf eine so deutliche Ablehnung trifft. Es gibt scheinbar einen angsteinflößenden Grund, weshalb der feministische Kampftag besser nicht auf den Plan gerufen werden sollte – die noch immer fehlende Frauenfußballabteilung.
Ja, lieber Verein, warum klappt’s nicht mit dem Frauenfußball?
Diese Frage wurde schon während der Planung des Nachwuchs-Leistungs-Zentrums diskutiert. Schon damals sorgten sich die alten Herren darum, dass F95 den weiblichen Nachwuchs kleinerer Vereine rund um Düsseldorf abgreifen könnte. Drehen wir die Perspektive doch ein wenig. Wäre die Eröffnung einer Frauenfußballabteilung beim Verein deiner Heimatstadt nicht eher ein Zeichen an all die jungen Mädchen, die einfach nur kicken wollen? Würde eine Frauenfußballabteilung bei einem respektierten Zweitligisten die weibliche Jugend nicht viel eher motivieren und könnte sogar zu einem Zuwachs an Spielerinnen führen?
Auch der aktuelle Vorstandsvorsitzende Röttgermann spuckt große Töne, „dass ein Verein wie Fortuna Düsseldorf es nicht wirklich vertreten kann, die Hälfte der Bevölkerung – nämlich die Frauen – vom Leistungssport auszuschließen“ [1] Trotzdem bibbern die Herren bei dem Gedanken daran, dass durch eine Aktion zum feministischen Kampftag das „Thema-das-nicht-genannt-werden-darf“ aka Frauenfußballabteilung auf den Tisch geworfen wird.
Wir fordern, nicht nur am feministischen Kampftag, sondern auch an allen anderen 364 Tagen im Jahr – Frauenfußballabteilung, jetzt!
Der 8. März ist keine Imagekampagne
Frauenabteilung, jetzt !
[1] nachzulesen bei Rainer Bartel: Wann kommt endlich Frauenfußball bei der Fortuna?, veröffentlicht am 07.01.2021. Einsehbar unter: https://the-duesseldorfer.de/wann-kommt-endlich-frauenfussball-bei-der-fortuna/